Ralph Markert

Ralph Markert

* 24.05.1966
† 17.09.2013
Erstellt von Barbara Markert
Angelegt am 17.09.2014
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Kondolenzen (5)

Sie können das Kondolenzbuch nutzen, um den Angehörigen Ihr Beileid zu bekunden, Ihrer eigenen Trauer Ausdruck zu verleihen oder um dem Verstorbenen einige letzte Worte des Abschieds mitzugeben.

Kondolenz

Der kleine Prinz I

17.09.2018 um 09:15 Uhr von Barbara Markert

 

“Hast du Angst vor dem Tod?”,
fragte der kleine Prinz die Blume.
Daraufhin antwortete sie: 
“Aber nein. Ich habe doch gelebt,
ich habe geblüht und meine Kräfte
eingesetzt, soviel ich konnte.
Und Liebe, tausendfach verschenkt;
kehrt wieder zurück zu dem,
der sie gegeben. So will ich warten
auf das neue Leben und ohne
Angst und Verzagen verblühen.”
(nach Antoine de Saint-Exupéry)
 
 
Lieber Finn und lieber Falk,

eines Tages werdet ihr diese Seite lesen und solltet dann zum Trost wissen: Euer Vater hatte keine Angst vor dem Tod. Er ist ihm aufrecht und mit aller Ruhe, die ihn immer ausgezeichnet hat, entgegengegangen. Es hat ihn aber sehr, sehr traurig gemacht, dass er euch nur ein so kurzes Stück auf eurem Lebensweg begleiten durfte. Auch mir tut das stets wieder aufs Neue unendlich leid und ich wünschte nichts mehr, als daran etwas hätte ändern zu können.

Gedanken zum fünften Todestag mit Papa fest im Herzen und unserer ganzen Liebe für euch.

- Eure Mama am 17. September 2018 -  

Kondolenz

Der kleine Prinz II

17.09.2018 um 09:14 Uhr von Barbara Markert

 

“Wenn du eine Blume liebst, die auf
einem Stern wohnt -und alle Sterne
sind voll Blumen-, so ist es schön,
bei Nacht den Himmel zu betrachten.
Es wird dir sein, als lachten alle Sterne,
weil ich auf einem von ihm wohne,
weil ich auf einem von ihm lache.
Du ganz allein wirst Sterne haben, wie
sie niemand hat.
 
Und wenn du dich getröstet hast, wirst
du froh sein, mich gekannt zu haben.
Du wirst immer mein Freund sein.
Du wirst dich daran erinnern, wie
gerne du mit mir gelacht hast.
Und du wirst manchmal das Fenster
öffnen, gerade so zum Vergnügen.
Und deine Freunde werden sehr erstaunt
sein, wenn sie sehen, dass du den Himmel
anblickst und lachst.”  
(Antoine de Saint-Exupéry)
 
Ich erinnere mich sehr oft an einen Satz aus einem eurer Briefe an Papa:
 
“Liebster Papa,
  du warst, bist und bleibst immer unser bester Freund… .”
 
 
- Eure Mama am 17. September 2018 -  

Kondolenz

Das letzte Lied

17.09.2017 um 09:08 Uhr von Barbara Markert
Ich werde fortgehen, Kind. Doch du sollst leben
und heiter sein. In meinem jungen Herzen
brannte das goldene Licht. Das habe ich dir gegeben,
und nun verlöschen meine Abendkerzen.
 
Das Fest ist aus, der Geigenton verklungen,
gesprochen ist das allerletzte Wort.
Bald schweigt auch der, der dieses Lied gesungen.
Sing du es weiter, Kind, denn ich muss fort.
 
Den Becher trank ich leer, in raschem Zug
und weiß, wer davon kostete, muss sterben.
Du aber, Kind, sollst nur das Leuchten erben
und all den Segen, den es in sich trug.
 
Mir war das Leben wie ein Wunderbaum,
von dem in Sommernächten Psalmen tönen.
Nun sind die Tage wie geträumter Traum;
und alle meine Nächte, alle - Tränen.
 
Ich war so froh, mein Herz war so bereit.
Und Gott war gut. Nun nimmt er alle Gaben.
In deiner Seele, Kind, kommt einst die Zeit,
soll, was ich nicht gelebt, Erfüllung haben.
 
Ich werde still sein, doch mein Lied geht weiter.
Gib du ihm deinen klaren, reinen Ton.
Du sei ein großer Mann, mein kleiner Sohn.
Ich bin so müde, aber du sei heiter.
(M. Kaleko)
 
 
Diese Gedichtzeilen fand ich einige Zeit nach dem Tod eures Vaters
bei seinen Sachen. Niedergeschrieben mit seiner wunderschönen
Handschrift. Ich habe sie für euch in die Erinnerungskiste gelegt.
 
 - Eure Mama am 17. September 2017 -  

Kondolenz

Spuren im Sand

14.08.2016 um 21:43 Uhr von Barbara Markert

Eines Nachts hatte ich einen Traum: In ihm

ging ich am Meer entlang mit meinem Herrn.

Und es entstanden - Streiflichtern gleich -

vor dem dunklen Nachthimmel Bilder aus

meinem Leben. Für jeden Abschnitt, wie mir

schien, entdeckte ich zwei Paar Schritte

im Sand; die einen waren meine eigenen,

die anderen jene meines Herrn.

 

Als dann das letzte Bild an meinen Augen

vorübergeglitten war, blickte ich zurück.

Ich konnte es mir nicht erklären, dass

viele Male nur eine Spur in dem Sand zu

finden war.Und gerade diese Abschnitte

gehörten zu den Phasen meines Daseins,

welche mir am schwersten geworden waren.

 

So wandte ich mich fragend an meinen Herrn:

'Einst hast du das Versprechen gegeben,

mich auf all meinen Wegen zu begleiten.

Aber nun sehe ich zu Zeiten größter Not

nur eine einzelne Fußspur hier im Sand. 

Warum hast du mich verlassen, als ich dich

doch dringend brauchte?'

 

Der Herr nahm meine Hand und antwortete:

'Nie ließ ich dich allein, schon gar nicht, als

du littest oder angefochten warst. Dort, wo

du nur ein Paar Schritte erkennen kannst,

da trug ich dich auf meinen Schultern.'

 

(Aus der Traueransprache von Frau Pastorin

 M. Horney-Mersch am 28. September 2013.)

Kondolenz

Zum Abschied

07.08.2016 um 22:44 Uhr von Barbara Markert

Bevor wir uns verabschieden müssen, möchte ich, dass du von

folgendem Gespräch zwischen Finn, Falk und mir weißt.

 

In der letzten Woche als du im Krankenhaus warst, lagen wir

abends zusammen im Bett. Wir haben von dir gesprochen und du

hast uns sehr gefehlt. Dann begann Finn plötzlich aufzuzählen, was

er an dir so mag und am meisten vermisst:

 

- Eure langen, gemeinsamen Spaziergänge.

- Die vielen Abenteuer mit dir in den Ferien am Meer.

- Die spannenden und lustigen Geschichten, die du erzählen

  konntest.

- Die tollen Spiele, die du dir ausgedacht hast.

- Das Malen eurer gemeinsamen Bilder, den Aufbau der Eisen-

  bahn und die Konstruktionen aus seinen Legosteinen.

- Deinen Trost, wenn man traurig ist, und dass man so schön mit dir

  kuscheln konnte.

- Die Freude, wenn du abends von der Arbeit nach Hause

  gekommen bist und uns aus dem Auto zugewunken hast.

- Dass du immer eine Erklärung auf alle Fragen und für jedes

  Problem eine Lösung gefunden hast.

- Und nicht zuletzt:

  Mit deinem Super-Duper-Kleber gelang es dir, fast alles wieder zu 

  reparieren. Da es Zeiten gab, in denen meist täglich etwas zu

  Bruch ging, war das auch nicht ganz unwichtig.

 

Falks Aussage in dem Zusammenhang lautete wie folgt:

'Papa mein Freund ist, immer. Papa in mein Team hört.'

 

Ich fasste meine Gedanken abschließend so zusammen: 'Ich mag

an Papa so sehr: seine Fröhlichkeit, seine verständnisvolle Art, sein

Lachen und seine lächelnden Augen, seine warme Stimme, seine

Ruhe und seine Umarmung. Er kann uns mit wenigen Worten unse- 

re Sorgen nehmen. Und ich mag, dass er einfach für uns da ist.'

 

Darauf fragte Finn mich: 'Kommt Papa wieder zu uns nach Hause

zurück?', und ich antwortete: 'Dieses Mal, Finn, weiß ich das

einfach nicht. Die Nachrichten aus dem Krankenhaus werden

ständig schlechter. Ich werde bestimmt immer ehrlich zu dir sein.

Für heute Nacht glaube ich aber, dass du ruhig schlafen kannst.'  

 

Am nächsten Morgen war Finns erste Frage: 'Mama, man darf die

Hoffnung aber doch nicht aufgeben, oder?' Und meine Antwort ist 

gewesen: 'Nein Finn, in seinem Leben soll und darf man die Hoff-

nung niemals aufgeben.'

 

Daraufhin musste ich sehr weinen.

Falk hat mich dann tröstend in seine Arme genommen und das

gesagt, was er in dieser Situation immer sagte, nämlich:

'Papa wieder heile ist, Mama nicht mehr traurig ist.'

 

Zwischen uns herrschte einige Zeit Schweigen, bis Finn zu mir

meinte: 'Weißt du, Mama. Die Ärzte haben Papa oft sehr weh

getan. Manchmal ist es besser, wenn man stirbt. Dann hat man

keine Schmerzen mehr.'

 

Ich denke, wir vier wir waren ein wirklich gutes Team.

Innigen Dank für die Zeit mit dir. Wir lieben dich sehr.

Ich wünsche dir jetzt deinen Frieden, Ralph.

Habe jetzt einfach deinen Frieden.

 

(Barbara Markert zum Abschluss des Gottesdienstes in der 

 Lutherkirche am Stadtpark.)